Unnötiges Tool oder unternehmerisches Handwerkszeug?

…..fragte Brigitte Braun-Michels in der Ausgabe „MITTELSTAND“ 03/2014.
Die Frage ist klar mit: „Systemische und Organisationsaufstellungen sind ein sehr sinnvolles ergänzendes unternehmerisches Handwerkszeug.“ zu beantworten. Sie bringen verdeckte Beziehungen und Konflikte ans Licht und geben die Möglichkeit, diese aufzulösen. Über praktisches Probehandeln können mit minimalem Aufwand Entscheidungen modelliert oder justiert werden.
Seit 2014 biete ich für Unternehmen/r regelmäßig Aufstellungsseminare an. Sie werden sowohl genutzt, um unternehmerische Ziele hinsichtlich der Berücksichtigung aller Belange bei der Umsetzung zu überprüfen, als auch bei Personalentscheidungen, schwierigen Konflikten zwischen Mitarbeitern oder mit den Kunden zu bearbeiten. Eigene Probleme, bis in den persönlichen Bereich hinein, können energetisch betrachtet und aufgelöst werden. Bewährt hat sich das Mittel auch bei Themen im Rahmen der Unternehmensnachfolge. Hier ist es möglich, designierte Nachfolger auf ihre Beziehung zum Unternehmen/Unternehmer hin zu betrachten oder zu schauen, ob und wie eine Fusion sinnvoll und möglich ist. In jedem Falle ist größte Sorgfalt bei der Auswahl der Fragestellungen hinsichtlich der ethischen Vertretbarkeit erforderlich. Keinesfalls darf es zu einem „Ausspähen“ kommen oder Nachteile für beteiligte Firmen oder Personen entstehen.
Die Themen kann man im Workshop mit „fremden“ Teilnehmern bearbeiten, aber auch im Zweiersetting oder mit einer Gruppe im Unternehmen. Bei letzterer Variante kommt es darauf an, genau zu schauen in welchem Kreis welche Themen platziert werden können.
Gut bewährt hat es sich, die Methodik dadurch transparent zu machen, dass man an den Anfang ein allgemeines Thema stellt mit dem gearbeitet wird. Dabei kann es z.B. bei Wirtschaftlichkeitsthemen sinnvoll sein, einführend eine allgemeine Aufstellung zum Thema „Geld“ zu machen. Bei Fusionen bietet es sich an, zunächst zu zeigen, wie energetisch unterschiedlich Konzerne und familiengeführte Unternehmen „ticken“. Bei der Implementierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements kann es einprägsam sein, sichtbar zu machen wie sich ein gesunder Mensch energetisch von einem Menschen unterscheidet, der z.B. Wirbelsäulen-, Herz- oder Magenprobleme hat.
In einem gemeinsamen Aufstellungs-Workshop in Leipzig mit Prof. Müller-Christ, Universität Bremen, zum Thema „ Social responsibility“ in KMU konnten klar die Vorteile von Sozialkompetenz im Unternehmen auf die Wirtschaftlichkeit und Marktpräsenz sichtbar gemacht werden.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die systemische und Organisationsaufstellung wertvolle Beiträge zur Entwicklung der Unternehmen, ihrer Führungspersönlichkeiten und der Mitarbeiter liefern kann, wenn pro Aufstellung an einer klar umrissenen Fragestellung lösungsorientiert gearbeitet wird. Der geringe Zeitaufwand steht in keinem Verhältnis zu anderen zeit-und kostenaufwändigen Projektarbeiten, die häufig den Kern des Problems gar nicht erfassen, bzw, kann sie in diesem Punkt effizient ergänzen.
Kerstin Kramer 2014